Besser als ihr Ruf
„Ich fühle mich hier wohl und sicher“, sagt eine der Teilnehmerinnen, „auch abends, wenn ich hier mit dem Fahrrad unterwegs bin.“ Die anderen aus der Gruppe zum Thema Quartier nicken bekräftigend. Stefan Mahne, Bezirksbürgermeister Stadtbezirk Senne, diskutiert mit. Jeweils nach 15 Minuten kommt Felix Bohnhorst als „Timekeeper“ zu den Gruppen dazu und informiert darüber, wie viel Zeit noch bleibt. In der Pause gibt es eine kleine Stärkung und es wird direkt weiter debattiert. „Es ist eine großartige Veranstaltung, die zeigt, was in der Windflöte steckt“, zeigt sich Mahne beeindruckt.
In der Pause erklären Angela Haupt und Ilona Neumann, beide Mitglied in der Bezirksvertretung Senne, warum die Windflöte so lebens- und liebenswert ist. Ilona Neumann als echte „Windflöterin“ stellt vor allem die naturnahe Lage des Ortsteils von Senne heraus: „Hier kann man sich in der Natur erholen, in den Miele-Wald gehen oder das Naturschutzgebiet Rieselfelde.“ Angela Haupt hat selbst 25 Jahr lang in der Windflöte gewohnt. Sie sagt: „Die Menschen fühlen sich hier wirklich wohl. Sie schätzen das Multikulturelle und engagieren sich hier gerne aktiv.“ Und Neumann ergänzt schnell, bevor es in die nächste Diskussionsrunde geht: „Die Menschen in der Windflöte wollen etwas bewegen!“
Musik, Repair-Café und Senioren gegen Rechts
Nach der Pause wechseln die Gruppen den Raum und das Thema, die Moderatorinnen bleiben. Bei der Gruppe, die zur Freizeitgestaltung Ideen sammelt, geht es beispielsweise um Musik, ein „Repair-Café“, bei dem Reparaturen vorgenommen werden und eine Begegnung stattfindet, Lesungen und Literatur-Clubs sowie Fremdsprachen. In punkto Fremdsprachen geht es nicht um Englisch, sondern ganz „alltagstauglich“ um Türkisch. „Ich würde sehr gerne Türkisch lernen, um mich mit meinem Nachbarn auch in seiner Sprache unterhalten zu können“, erläutert eine der Teilnehmerinnen ihren Wunsch. Auf den Tisch kommt auch das Thema Bundestagswahl. Besorgt sind die Seniorinnen und Senioren über die Entwicklung der AfD und denken laut darüber nach, „sich als Windflöte offen gegen Rechts“ zu positionieren. Ein konkretes Konzept haben sie nicht, wünschen sich aber mehr Veranstaltungen zur politischen Bildung und Gespräche über die Beweggründe von AfD-Wählern.
Die Ergebnisse werden von den Veranstaltern ausgewertet und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört zunächst, dass die Ergebnisse und Wünsche der Teinehmer:innen an die zuständigen Stellen wie z.B. Bezirksvertretung oder Bauamt weitergegeben werden. Außerdem wollen die Akteure in der Windflöte ihre Angebote der Senior:innenarbeit stärker auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zuschneiden. Einige Teilnehmende haben ihre Bereitschaft signalisiert, die Veränderungen mitzugestalten und sollen in die Entwicklung der entsprechenden Angebote eingebunden werden.
Felix Bohnhorst: „Der rege Austausch und die hohe Beteiligung unterstreichen das große Interesse an gemeinschaftlichen Strukturen und neuen Beteiligungsformaten. Aus den Gesprächen sind wertvolle Impulse und konkrete Arbeitsaufträge für unseren Bereich hervorgegangen. Um die vielen guten Ideen nachhaltig umzusetzen, sind wir auf ehrenamtliches Engagement angewiesen und freuen uns über alle, die sich einbringen möchten.“