Stadtteilmütter organisierten Spiele-Tauschbörse im Stadtpark

Als Stadtteilmütter setzen sich diese Brackwederinnen für andere Menschen ein: (vorn, v. l.) Janeta Conuic, Sevilay Inci-Kartal, Natalya Berdnikov und Fatima Ramadan. Dahinter, v. l.: Iryna Skypka, Maryam El Ehrib, Nour Fansa, Jessica Porst, Bärbel Borchert und Sinaa Rottschäfer © DiakonieVerband Brackwede

Ein Jahr nach dem Start des Projekts „Stadtteilmütter“ in Brackwede hat sich eine feste Gruppe aus neun Ehrenamtlichen gebildet. Jüngst organisierten die Frauen eine Spiele-Tauschbörse im Stadtpark. Generell stehen sie Familien und Alleinerziehenden, aber auch allen anderen Brackweder:innen beratend zur Seite, etwa bei Arztbesuchen oder Elternabenden. Und das in vielen verschiedenen Sprachen.

Rund 150 große und kleine Gäste tauschten während der Börse im Stadtpark alte Brettspiele gegen neue ein, stöberten einfach in den Angeboten, wagten sich an eine Partie „Skip-Bo“ oder genossen Tee und selbst gebackenen Kuchen. „So fällt es einander unbekannten Leuten leicht, ins Gespräch zu kommen“, erläutert Sonja Frisch vom DiakonieVerband Brackwede. Die Stadtteilkoordinatorin ist auch zuständig für das Stadtteilmütter-Projekt. Finanziert wird beides von der Stadt Bielefeld.

Von Arabisch über Bengalisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Rumänisch, Russisch und Türkisch bis hin zu Ukrainisch reicht das Sprach-Spektrum, in dem sich die Stadtteilmütter bewegen.

Sprechstunden an jedem Donnerstag und nach Vereinbarung

Ab Januar 2023 nahmen die Freiwilligen zunächst an Schulungen teil und trafen sich regelmäßig zum Austausch.

Seit April 2023 bieten sie wöchentlich Sprechstunden für Brackwederinnen und Brackweder an, und zwar donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Sitzungsraum des DiakonieVerbands am Kirchweg 10. Weitere Beratungstermine gibt es nach Vereinbarung.

„Sprechstunde, das klingt etwas förmlich“, findet Sonja Frisch. „Wer mag, kann auch einfach zum gegenseitigen Kennenlernen vorbeikommen.“ Geholfen wird Familien zum Beispiel bei Kita-Anmeldungen, Wohngeldanträgen, bei Übersetzungen von Unterlagen oder auch beim Austausch mit dem Jobcenter.

Frauen bringen unterschiedliche Stärken ein

„Was mich sehr positiv überrascht hat: Die Frauen waren von Anfang an hoch motiviert und arbeiten weitgehend eigenständig“, berichtet Sonja Frisch. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Frauen verschiedene Kompetenzen mitbringen und ein starkes Team bilden. Natalja Berdnikov aus Kasachstan kann zum Beispiel hervorragend bei Antragstellungen unterstützen. Jessica Porst aus Bangladesch schafft es mit ihrem offenen und gewinnenden Wesen, alle Interessierten super über das Projekt zu informieren. Iryna Skrypka hat in der Ukraine im Marketing gearbeitet – sie erstellt unsere Flyer und einiges mehr. Und dann ist da zum Beispiel auch noch die Diplom-Pädagogin und psychosoziale Beraterin Sevilay Inci-Kartal. Seit dem schweren Erdbeben in der Türkei bietet sie kostenlos psychosoziale Beratung für Angehörige auf Deutsch und Türkisch an.“

Um mit ihrem Angebot bekannter zu werden, beteiligen sich die Ehrenamtlichen an Stadtteilkonferenzen oder auch am „Rasencafé“ im Brackweder Stadtpark. Außerdem präsentierten sie sich mit einem Stand auf dem Sommerfest in der Geflüchteten-Unterkunft in der Eisenbahnstraße; mit Çay (Tee) und der Möglichkeit, Perlenbänder zu basteln.

„Falls sich noch jemand engagieren möchte: Wir suchen zwei weitere Stadtteilmütter“, sagt Sonja Frisch. „Interessierte Frauen aber auch Männer können sich sehr gern direkt bei mir melden.“

Kontakt: Sonja Frisch, Telefon 0521 94239-120sonja.frisch@diakonie-bielefeld.de
Auf Instagram: @STADTTEILMÜTTER_BRACKWEDE