Ursprünglich habe ich Mess- und Regeltechnik in meiner alten Heimat Kasachstan gelernt. Mit 25 Jahren kam ich nach Berlin. Das war 1994. In meinem alten Beruf konnte ich nicht Fuß fassen. Da arbeiteten nur Männer, und die waren der Meinung, dass Frauen zu blöd seien für den Technik-Job. Schnell fand ich eine Anstellung als Küchenfachkraft in einem Pflegeheim in Berlin-Spandau. Dort begann ich auch meine Ausbildung zur Altenpflegerin.
Nach Bielefeld kam ich der Liebe wegen. 2014 startete ich beim DiakonieVerband Brackwede. Dort, im Altenheim Ernst-Barlach-Haus (EBH) in Sennestadt, habe ich meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin abgeschlossen. Seit vier Jahren begleite ich außerdem als Praxisanleiterin Auszubildende im DiakonieVerband Brackwede.
Meine Oma habe ich abgöttisch geliebt. Als Kind war ich viel mit ihr zusammen. Vor alten Menschen habe ich sowieso großen Respekt. Sie haben ihr Leben gelebt und viel Erfahrung. Besonders diejenigen, die den Krieg erlebt haben. Deshalb wollte ich unbedingt etwas mit alten Menschen machen.
„Mein Tipp: Macht ein Praktikum!“
Mein Tipp für alle, die sich für einen Pflegeberuf interessieren: Macht ein Praktikum! Dann wisst ihr sehr schnell, ob das etwas für euch ist. Und wenn sich jemand bewusst für eine Ausbildung in der Altenpflege entscheidet, dann finde ich das sehr gut.
Was ich von der generalistischen Ausbildung halte? Sie bietet Vor- und Nachteile verglichen mit der reinen Altenpflege-Ausbildung. Ein Vorteil ist, dass die Neuen zwischen verschiedenen Pflegebereichen wählen können. Nach der Ausbildung können sie zum Beispiel auch in die Kinderkrankenpflege gehen. Was ich nicht so gut finde: Früher haben wir mehr als 1.000 Stunden lang verschiedene Krankheitsbilder in der Altenpflege durchgenommen. Das kann die neue Ausbildung so nicht leisten.
Mit dementen Menschen kommt man eigentlich gut klar. Schwieriger ist es manchmal mit Angehörigen. Denn wenn ein Mensch dement wird, ändert sich sein Verhalten, und damit haben Verwandte Verständnisprobleme. Ein Beispiel ist das Essen, denn auch der Geschmack ändert sich. Plötzlich mag jemand Grießbrei, aber die Angehörigen sagen uns: ‚Wieso geben Sie ihm das? Das wollte er noch nie essen.‘ Dann müssen wir Geduld haben und erklären.