„Admiral“, „Bärchen“ und fünf weitere Alpakas hielten zwar gebührenden Abstand zu den Rollstühlen. Sie ließen sich aber gern Futter anreichen, zum Beispiel von Intensivpflege-Patientin Herminia Müller und deren Mann Ralf. Die Besucher selbst genossen ein Picknick bei schönstem Sonnenschein. Laubbäume spendeten genügend Schatten. Und irgendwann legt sich das erste Alpaka auf den Boden, mitten zwischen die Menschengruppe. Ein sichtliches Zeichen für Wohlbefinden. „Hervorragend“ fand Ralf Müller die Exkursion, „und das Wetter spielt auch mit.“
„Einsteins“ Wolle ist am kühlsten
Die Alpakas gehören Diakonie-Mitarbeiterin Katrin Giersiepen und ihrem Lebensgefährten Magnus Tiemann. Im Oktober 2019 holten sie die ersten Tiere zu sich auf die knapp einen Hektar große Wiese hinter dem Haus. Seither ist ihre Leidenschaft für die flauschigen Vierbeiner gewachsen, was auch aus den Beiträgen in ihrem Instagram-Kanal @naturoase_alpakas ersichtlich wird.
Spannend ist zudem die Schurwolle der Alpakas. Die Ausflugsgäste konnten eine kleine Ausstellung mit unterschiedlichen Woll-Arten betrachten und die Naturprodukte anfassen. Dabei zeigte sich: „Einstein“ hat das kühlste Fell, „Ludo“ dafür das weichste und noch dazu ein nahezu weißes. „Nur wenigen Menschen gelingt es, Alpaka-Wolle zu spinnen“, erläuterte Katrin Giersiepen, die eine Ausbildung als Fachkraft für tiergestützte Interventionen absolviert hat. Grundsätzlich wirken die Tiere eher zurückhaltend, aber manchmal unternehmen sie mit Gästen kleinere „Alpaka-Spaziergänge“ in der näheren Umgebung.
Pflegefachkraft immer zur Stelle
Dies war der erste Ausflug der Intensivpflege-WG der Diakonie Gütersloh zu „den Alpakas“, aber keineswegs die erste Freizeit-Tour mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. „Wir haben zum Beispiel das Oktoberfest in der zweiten Intensivpflege-WG der Diakonie „An der Heide“ in Bielefeld-Brackwede besucht“, berichtet WG-Leiterin Melanie Schmalhorst. „Außerdem ist es üblich, an Geburtstagen oder bei anderen Anlässen mit den Bewohner*innen zu deren Familien zu fahren.“
Dazu Marlis Beumers, Pflegedienstleiterin Intensivpflege der Diakonie: „Trotz aller gesundheitlichen Einschränkungen sollen unsere Klientinnen und Klienten weiter ein so angenehmes Leben wie möglich führen. Das bedeutet auch, mit ihnen einkaufen zu gehen, in den Zoo oder sogar auf eine Kurzreise. Voraussetzung ist, dass eine Pflegefachkraft ständig in Ruf- und Hörweite bleibt.“