Diakoniestation Sennestadt wächst: Bilanz nach einem Jahr - mehr Kunden und Kollegen

Seit einem Jahr versorgt das Team der Diakoniestation Sennestadt die Menschen im Quartier. Inzwischen sind es über 140 Kundinnen und Kunden. (Archivbildaus der Zeit vor Corona) Foto: Diakonie Gütersloh

Sarah Schäfer, Pflegedienstleitung der Diakoniestation Sennestadt, ist froh über den guten Zusammenhalt in ihrem Team, gerade in der Corona-Krise. Foto: Diakonie Gütersloh

Bielefeld-Sennestadt, 26. Mai 2020. Vor einem Jahr, im Juni 2019, startete ein ambulantes Pflege-Team des DiakonieVerbands Brackwede seine Touren an der Rheinallee 45 b in Sennestadt. Von dort aus versorgtes pflegebedürftige Menschen in diesem Stadtbezirk und in Senne. Die Rückkehr zurück zu den Wurzeln hat sich für die Diakonie und die Pflegebedürftigen gelohnt: Mittlerweile versorgt das 20-köpfige Team mehr als 140 Menschen im Quartier.

Die neue Diakoniestation in Sennestadt verzeichnete von Beginn an einen Zuwachs an Neukund*innen: rund zehn Prozent im ersten Jahr. Ein steigender Bedarf an qualifizierter Pflege in der Region war bereits in den Jahren zuvor spürbar. „Durch unser neues Büro können wir nun endlich die Kunden in diesem Gebiet viel besser beziehungsweise überhaupt erreichen“, erklärt Pflegedienstleitung Sarah Schäfer. „Regelmäßig kommen Senner und Sennestädter, die sich bei uns nach Leistungen erkundigen.“

 

Team-Auswahl: die „Chemie“ stimmt

Ihren Kolleginnen und Kollegen kam die Eröffnung in Sennestadt ebenfalls entgegen. „Bei der Team-Zusammenstellung haben wir nicht nur auf den notwendigen Qualifikations-Mix geachtet“, erläutert Marion Birkenhake. Die Bereichsleitung Ambulante Pflege und Pflege-Wohngemeinschaften im Unternehmensverbund von Diakonie Gütersloh und DiakonieVerband Brackwede betont: „Berücksichtigung fanden auch Aspekte wie Wohnortnähe und die Chemie im Team.“ „Es macht einfach Spaß, mit diesem Team zu arbeiten!“, bestätigt Sarah Schäfer.

 

Mit FFP2-Masken im Einsatz

Offenbar ist dieser enge Zusammenhalt in der aktuellen Corona-Pandemie besonders wichtig: Einige Kunden hatten aus Angst vor Corona die Einsätze der Ambulanten Pflege vorübergehend abgesagt. „Hier herrschte anfangs reichlich Verunsicherung“, berichtet Sarah Schäfer. „Wir haben viel Aufklärungsarbeit geleistet und zum Beispiel erklärt, dass wir nur mit FFP2-Masken zu unseren Kundinnen und Kunden nach Hause kommen und wie streng unsere Hygienevorschriften sind.“ Inzwischen seien die Kunden wieder in die Touren aufgenommen worden. Das sei eine Beruhigung, denn: „Das Auslassen von Medikamentengaben oder das Aussetzen von pflegerischer Versorgung hätte bei vielen unserer Kunden ernsthafte gesundheitliche Folgen.“

 

„Vereinsamung ist eine große Gefahr“

Im Zuge der Corona-Verordnungen mussten auch zahlreiche Betreuungsleistungen abgesagt werden, wie zum Beispiel Besuchsdienste. „Das tut dem ganzen Team und mir sehr leid für die Betroffenen“, so Schäfer weiter. „Wir hoffen auf baldige Lockerungen, denn Betreuungsleistungen sind für manche Klienten wichtiger als Pflege. Die Vereinsamung ist eine sehr große Gefahr für sie.“

 

Gründe für die Rückkehr nach Sennestadt

Ortsnähe, eine noch stärker kundenorientierte und effizientere Tourenplanung, kürzere Wege, schnellere Erreichbarkeit – das waren 2019 nur einige Gründe, welche die Diakonie-Geschäftsführung zu einem Neustart in Sennestadt bewogen hatten. „Nicht zur vergessen: Wir sind damit wieder Teil des Quartiers und damit einer ortsnahen Versorgung geworden sind“, fügt Sarah Schäfer hinzu. Ihr Resümee nach einem Jahr: „Im Herzen Sennestadts ist die Diakoniestation nun eine feste Anlaufstelle für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.“