In den Genuss der kostenfreien Masken sollen vor allem Wohnungslose, einkommensschwache Haushalte, Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger, aber auch Familien kommen. Einen Nachweis über einen Anspruch oder die Bedürftigkeit müssen die Menschen nicht vorweisen. „Wir machen das ganz unbürokratisch und vertrauen auf die Solidarität eines jeden Einzelnen“, erklärt Björn Neßler, Vorstand des Diakonie Gütersloh e.V. und Geschäftsführer der DiakonieVerband Brackwede GmbH. Die Ausgabe erfolgt über die einzelnen Beratungsstellen.
Besonders erfreut zeigt sich Neßler über die spontanen Zusagen von Kirchengemeinden, bei der Verteilaktion zu unterstützen. So auch die Ev. Kirchengemeinde Friedrichsdorf: Pfarrer Alexander Kellner war sofort bereit, mit anzupacken. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, die Kirchengemeindeglieder aber auch Menschen, die nicht zur Gemeinde gehören, gleichermaßen mit Masken zu versorgen. „Nächstenliebe kennt viele Formen“, sagt er. „Und manchmal kommt sie eben in Form einer kostenlosen OP-Maske.“ Die Kirchengemeinde Friedrichsdorf verteilt in den Bezirken Avenwedde-Bahnhof und Friedrichsdorf in Kooperation mit den Tafeln, dem Friedrichsdorfer Wochenmarkt und den offenen Kirchen die kostenfreien Masken.
Auch die Kirchengemeinde Isselhorst beteiligt sich an der Aktion und wird über den Offenen Ganztag der Grundschule Isselhorst, das Evangelische Familienzentrum „Unterm Regenbogen“ und die Kirche Masken ausgeben, speziell an Familien und Kinder. Zunächst gehen über die Kirchengemeinden 10.000 OP-Masken und noch einmal 1.000 besonders kleinere FFP2-Masken in die Verteilung. Diese sollen vor allem Kindern zugute kommen.
Das begrüßt auch Benjamin Varnholt, Geschäftsbereichsleiter Beratung in der Diakonie Gütersloh und dem DiakonieVerband Brackwede. Denn: „Der Bedarf an verordnungskonformen Masken gerade für benachteiligte Kinder und Jugendliche und ihren Familien aus prekären Lebensverhältnissen ist groß", betont er. Diese Erfahrung hat auch Ernst-Dietrich Dünhölter von der Gemeinwesenarbeit Fröbelstraße der Diakonie Gütersloh gemacht. „Die Verteilaktion ist deshalb so wichtig, weil hier im Wohngebiet viele Menschen mit sehr geringem Grundeinkommen leben“, erklärt er. Viele kämen zu ihm in die Beratung mit sichtbar getragenen und abgenutzten Masken. Die erste Verteilung vor einigen Tagen habe gezeigt, wie groß der Bedarf ist. „Innerhalb von anderthalb Stunden habe ich 2.500 Masken ausgegeben“, so Dünhölter. Die Anwohner haben sich sehr gefreut und waren dankbar über die Spende der Diakonie Gütersloh.